ElternCafé „Lernen und Entwicklung“
In unserer ElternCafé-Reihe vermitteln wir unter bestimmten Themenschwerpunkten, wie und wodurch die Kinder in ihrer Entwicklung gefördert werden und welche Bedeutung die einzelnen Themen für den Bildungsprozess des Kindes bedeuten. Wir bieten Fachinformationen und Austausch, beantworten Fragen und Unsicherheiten. Diese Reihe ist für alle Interessierten offen (bitte um kurze Mitteilung einer Teilnahme).
Spielen

Kinder lernen und entwickeln sich vielfältig in der Kita. Abhängig von ihrem Entwicklungsstand, finden sie verschiedenste Herausforderungen und Möglichkeiten ihre Fähig- und Fertigkeiten weiter zu entwickeln und auf verschiedenste Art an ihnen zu wachsen. Diese Bildungsprozesse sind individuell. Mittels Beobachtung können die Stärken und erreichten Fähigkeiten festgehalten und eingeordnet werden. Dazu nutzen wir unterschiedliche Instrumente wie bspw. die Entwicklungsschnecke, Beller Tabelle oder das BeoKiz-Verfahren.
Die emotionalen, sozialen, motorischen und kognitiven Bereiche werden durch ausgiebiges und intensives Spielen angeregt und ausgebildet. Dabei finden wesentliche Bildungs- und Entwicklungsprozesse statt:
– Aufbau und Erweiterung der Persönlichkeit
– Orientierung in ihrer Welt
– Handeln, Erleben und Begreifen
– Verstehen von Handlungsabläufen
Täglich erleben Kinder vielfältige Reize, die auf sie einwirken. Über verschiedene Spielformen verarbeiten sie die Erlebnisse und finden heraus, was das mit ihnen macht. Sie verwenden Erlebtes in verschiedenen Spielsituationen und verbinden äußere Impulse und Reize mit ihren Bedarfen.
Wir schaffen für Kinder unterschiedliche Bedingungen, in denen sie intensiv spielen, sich zurückziehen und ausprobieren können. Sie erlernen im Spiel vielfältige Fähigkeiten, z. B. für den späteren Schulbesuch oder Auseinandersetzungen mit anderen.
Bewegung

Bewegung ist ein wichtiger Baustein unserer ganzheitlichen pädagogischen Bildungsarbeit. Kinder erschließen sich ihre Welt: Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen bilden die Grundlage für jegliches Lernen und Be-greifen. Für ein gesundes Aufwachsen und ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung ist Bewegung unerlässlich. Die körperliche, geistige, psychosoziale und emotionale Gesundheit formt sich über Bewegung. Mit der Bewegungsförderung werden verschiedene Lebensbereiche angesprochen wie der sensorische, motorische, emotionale und soziale Bereich, gleichzeitig wird auch die sprachliche Entwicklung gefördert.
Das Kind entwickelt sich durch das Handeln in und dem Auseinandersetzen mit seiner Umwelt. Das Erlernen von Bewegungsfunktionen ist ein sehr wichtiger Schritt im Erlangen von Selbstständigkeit. Rennen, Klettern und Toben ist ein natürliches Bedürfnis (intrinsische Motivation) von Kindern. Leider zeigen aktuelle Studien, dass die Kinder sich heutzutage zunehmend zu wenig bewegen. Als ein zentrales Bedürfnis der Kinder ist es zur Steigerung des Körperbewusstseins und Stärkung des Selbstbewusstseins unerlässlich.
Das Kind wächst an seinen Bewegungserfahrungen und -erfolgen. Es formt ein Bild von sich selbst, bildet seine körperlichen Fähigkeiten und unterschiedlichen Kompetenzen, lernt Koordination und Orientierung im Raum. Unser Alltag ist also sehr bewegt und wird mit angeleiteten wie freien Angeboten gestaltet.
Sprache

„Sprache ist der Schlüssel zur Welt“ (Wilhelm von Humboldt) und diesen Schlüssel geben wir unseren Kindern in die Hand. Sprache ist entscheidend für unseren Zugang zur Welt und unser Mitwirken in der Gesellschaft. Sie ist eine wichtige Basis für den Austausch, beim Aufbau von Beziehungen und ermöglicht den Zugang zu Bildung. Daher ist es uns ein zentrales Anliegen den natürlichen Spracherwerb aller Kinder zu unterstützen und zu fördern.
Alltagsintegrierte Sprachbildung findet in jeder Situation im Einrichtungsalltag statt. Bei jedem Bildungsangebot, in jedem Spiel, aber auch in Routinesituationen (Mahlzeiten, Aus- und Anziehen, Körperpflege u. ä.). Überall besteht das Potenzial, Sprachanregungen und Gelegenheiten zu schaffen, im gemeinsamen Singen, Reimen und mit Fingerspielen. Gerade im Umgang mit den jüngeren Kindern ist es uns wichtig, Handlungen auch sprachlich zu begleiten.
Wichtig ist den Kindern richtig zuzuhören, ihnen Zeit zu geben sich auf ihre Art auszudrücken und Äußerungen des Kindes anerkennend aufzunehmen. Die Bezugspersonen haben in diesem Zusammenhang eine wichtige Vorbildfunktion: Wir leben Gesprächsregeln, Offenheit und Anerkennung gegenüber unseren Gesprächspartner:innen und eine inklusive Sprache vor.
Mehrsprachigkeit ist ein zusätzlicher Schatz, der die Umgangssprache ergänzt. Familiensprachen bieten von Anfang an die Basis, auf der die Struktur von Sprache erlernt wird. Diese Strukturen finden sich in allen Sprachen wieder. Deutsch ist die Sprache unserer Kita, die von Kindern ganz schnell aufgenommen und angewendet wird, vor allem, wenn die Familien- oder bisherige Sprache eine andere ist.